Donnerstag, 13. August 2009

Funktionsanoraks

Die Preise für Goretexjacken oder Symphatexanoraks klettern in astronomische Höhen. Dabei lassen viele Hersteller in China, Thailand oder sonstwo fertigen. Beispiel: meine schwarze Goretex-Jacke mit Fleece-Innenjacke hat mir eine Freundin aus China mitgebracht. Kostete dort etwa 35 Euro. Die gleiche Jacke hier in der BRD: über 300 Euro. Worauf kommt es an? Wer solche Jacken nur aus modischen Motiven kauft, braucht sicherlich hier und dort etwas Schnickschnack und modische Farben. Wer im Notfall leicht aufgefunden werden möchte, bevorzugt die Farbe Rot. Gelb ist ziemlich schmutzanfällig. Für den Bergwanderer sollte die Jacke bequem geschnitten sein, nicht zuviele Taschen haben, wo nach Dauerrregen das Wasser hereinläuft. Bei körperlicher Betätigung im Regen wird man durch Schweiß unter der Jacke fast genauso nass wie draußen. Die Werbung übertreibt die Atmungsfähigkeit der Jacken maßlos. Da hilft es, wenn der Anorak Reißverschlüsse unter den Achselhöhlen hat, die man aufmachen kann, um Dampf abzulassen. Wichtig ist eine vernünftige Kapuze, die man weit genug gegen den Regen in die Stirn ziehen kann. Aber sehen sollte man schon noch. Sonst war es die letzte Bergwanderung. Doppeljacken? Ich halte es für sinnvoller, sich nach dem Zwiebelprinzip gegen die Unbillen der Natur zu schützen. Leider regnet es in unseren Breiten in den Bergen nicht gerade selten, speziell im Allgäu! Darum sind auch die Wiesen so grün. Also: erste Lage auf dem nackten Luxuskörper: Funktionsunterwäsche. Darüber ein leichtes Funktionshemd und eine Wanderhose. Darüber eine Fleecejacke, gibt es auch winddicht. Zum Schluß bei lausigem Regenwetter oder auf zugigem Gipfel: die Funktionsjacke. Auf der Berghütte kann man sich dann im entgegengesetzten Prinzip wieder entzwiebeln. Funktionswäsche? Weil Baumwolle megaout ist. Saugt sich voll Schweiß, gibt ungewünschte Verdunstungskälte ab. Funktionswäsche hält auch dann die Körperwärme, wenn sie durchgeschwitzt ist.

Orignal From: Funktionsanoraks

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